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View Full Version : Kurzgeschichte: Wie es anfing, oder Liebe auf den ersten Kampf (Kommentare erwünscht…)


Rudgos
09-22-2009, 10:35 AM
<p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Wie es anfing, oder Liebe auf den ersten Kampf</span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;"> </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Als der Hilferuf kam war ich gleich zur Stelle. Demirca hatte gerufen, sie musste Schlachtpläne von einem Gnollhauptmann im Schwarzbau besorgen. Da sah ich sie zum ersten Mal, goldenes Haar, wunderbare Augen und sehr Gutaussehend. Schon beim „Hallo“ knisterte es zwischen uns. Das Knistern musste aber warten, denn es war ja ein Auftrag zu erfüllen… </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;"> </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Unbehelligt können wir den Schwarzbau betreten. Die Gnolle, hundeähnliche Geschöpfe voller Feigheit (meist greifen sie nur im Rudel an), versteckten sich vor uns hinter den Felsen. Trommeln, die tief unter der Erde geschlagen werden, signalisierten dass es so wohl nicht bleiben wird. Durch den Höhleneingang, aus dem der dumpfe Klang der Trommeln am lautesten tönt, betreten wir den Bau der Bestien. Schon nach wenigen Metern schlägt uns ein Gestank nach Moder, nassem Hund und Schweiß entgegen. Besonders reinlich sind die Viecher nicht, überall liegen faulende Abfallhaufen, an denen sich riesige Würmer und Ratten gütlich tun. Gerade schnapp sich ein Gnoll ein besonders fettes Exemplar Ratte und beisst genüsslich in den vor Dreck stehenden Leib. Wie abscheulich sie doch sind…</span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: Times New Roman;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Obwohl sie in der Überzahl sind, trauen sie sich nicht anzugreifen, was sich wohl bald ändern wird. Wir überquerten eine Hängebrücke, die sich über einen Wasserfall spannt und so ist der Gestank etwas erträglicher, wir können wieder atmen ohne zu würgen. </span></span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Wir sehen schon den Eingang zur Höhle des Hauptmanns, da kommt es zum Überfall. Eine Gruppe Gnolle hatte uns aufgelauert, viel besser ausgerüstet als die Scheusale am Eingang und auch etwas gepflegter, aber stinken tun sie auch. </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Um Demi zu schützten werfe ich mich ihnen entgegen und lasse meine Waffe kreisen. Mit einem Tritt schicke ich einen an die Felswand, aus dem Schwung raus schlage ich einem anderen die Faust ins Genick. Plötzlich schießt ein besonders großes Exemplar mit gefletschten Zähnen auf Demi zu. Aus den Augenwinkeln sehe ich seine tollwütigen, rotgeränderte Augen hasserfüllt den zarten Hals von Demi fixieren, vor lauter Schreck scheint die Zeit für mich stehen zu Bleiben. Habe ich versagt? Wie in Zeitlupe sehe ich die rasiermesserscharfen Zähne auf den Hals der Frau zu rasen, die ich zwar heute das erste Mal sah, aber die ich doch schon ins Herz geschlossen habe. Geifer tropft von den Leftzen des Untiers, das mit aufgerissenem Maul zubeißt. Schnell wie ein Blitz schlägt da Demis Kampfstock in die Hundeschnauze ein, Zähne fliegen umher. Laut jault das Vieh auf, nur um noch verbissener Demi zu Attackieren. Diese dreht sich elegant um sich selbst zieht dem Gnoll mit dem einen Kampfstock die Beine weg und während der Angreifer fällt schlägt sie ihm den anderen Kampfstöcke an die Schläfe. Dieser Gnoll wird nie mehr Jaulen. Selten habe ich so eine Präzision, so eine tödliche Schnelligkeit und Eleganz gesehen wie bei Demi, wie gebannt schau ich mir ihre katzenhaften Bewegungen an. Was für eine Frau!</span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Erst als ich mehrer Treffer einstecken muss komme ich wieder zu mir. Da liegen bereits zwei weitere Feinde in ihrem Blute vor Demi. Den Letzten erledige ich mit einem Drehkick auf die empfindliche Nase. </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Nun hieß es in die Höhle des Löwen….ähm, Hauptmannes zu gehen. Vorsichtig luge ich um die Ecke. Rund 20 Wauwaus sind in der Unterkunft, den Hauptmann sehe ich nicht. Die Hälfte schläft auf verflohten Matten, andere Zechen. Zum Moderaroma gesellt sich nun noch der Geruch nach abgestanden Bier, das ist einfach kein Ort für einen Kerraner. Je schneller sie erledigt sind, umso schneller komme ich hier raus. Mit einem furchteinflößenden Knurren springe ich Mitten unter sie und lasse meine schwere Waffe kreisen, keine Rüstung und kein Knochen kann dieser Wucht widerstehen. Sofort werde ich eingekreist und das muss man den Gnollen lassen, selbst die Verwundeten greifen mich an. Demi will mir den Spaß nicht alleine lassen und dreht sich mit ihren Stöcken durch die Mauer aus Leibern an meine Seite. Rücken an Rücke fällen wir eine Hundeschnauze nach der anderen. Es ist als seien wir verwachsen, wir kämpfen wie ein Wesen in tödlicher Harmonie. Knochen brechen und Blut spritzt um uns an die Wände, die Felsen sehen bald aus wie von einem Wahnsinnigen bemalt. Wir tanzen einen mörderischen Tanz, jedes Zeitgefühl geht verloren, bis sich um uns nichts mehr bewegt. Der Hauptmann ist nicht in seiner Höhle, scheinbar hat er sich tief im Bau verkrochen. </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Wir stecken die Waffen weg und schauen uns tief in die Augen. Und bei dem Blick in ihre Augen funkelnd wie Diamanten, tief, klar und geheimnisvoll wie ein Gebirgssee, da weiß ich, dies ist die Frau meines Lebens. Schon liegt sie in meinen Armen, zärtlich streiche ich über ihr goldenes Haar und wie von selbst berühren sich unsere Lippen. Nun ist so ein stinkender Bau nicht gerade ein romantischer Platz. „Demi, darf ich dir einen schöneren, romantischeren Ort zeigen“. „Sehr gerne“ flüstert sie mir heiser ins Ohr. </span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">Was an diesem besondern Ort geschah, ist eine andere Geschichte. Die aber nicht auf Papier geschrieben steht, sondern nur in den Herzen von Demi und Kasid.</span></p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"> </p><p style="margin: 0cm 0cm 0pt;"><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">(Kommentare erwünscht…) Grüße Kasid</span></p>